Das Projekt MeRegio
Ziel des Forschungsvorhabens MeRegio ist es, den Forderungen nach effizienteren, dezentralisierten Energiesystemen durch die Integration fortschrittlichster Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in allen Teilen der Elektrizitätswertschöpfungskette nachzukommen und so einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz zu leisten. Herzstück des Vorhabens ist ein Marktplatz zur effizienten und transparenten Koordination von Energieangebot, (End-) Energienachfrage und Dienstleistungen, welcher an die technische Energie-Infrastruktur über eine leistungsfähige, rechtskonforme Informations-und Kommunikations-infrastruktur gekoppelt wird. Die entwickelten integrierten techno-ökonomischen Konzepte sollen in einem Modellversuch im Raum Göppingen und Freiamt von circa 1000 Kunden – privaten wie gewerblichen – regional erprobt werden.
Die Themenfelder werden durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Informatik, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften am KIT in enger Kooperation mit den Industriepartnern ABB, EnBW, IBM, SAP und Systemplan bearbeitet. Das Hauptziel des Konsortialführers EnBW liegt im Aufbau einer Modellregion als Basis für die Aktivitäten der Projektpartner. Systemplan unterstützt die EnBW Aktivitäten und erhebt Verbrauchsmessdaten ausgewählter Teilnehmer. SAP konzipiert einen „Marktplatz für Energie“ als Mittel zur Koordination in verteilten Energieversorgungs-Infrastrukturen. Wesentliches Ziel von ABB ist es, durch eine Vernetzung von Energiehandels-systemen, intelligenten Zählern und Netzleittechnik neue Netzführungskonzepte zu entwickeln und prototypisch umzusetzen. IBM integriert Marktplatz und Technikebene mittels einer zentralen IKT-Plattform. Die Hauptaufgaben des KIT im Projekt sind die wissenschaftliche Begleitung des Feldversuchs, Entwicklung neuartiger Konzepte, Simulation verschiedener Szenarien, Evaluation getroffener Maßnahmen sowie Umsetzung und Erprobung einer MeRegio-Zertifizierung. Dabei stehen vor allem rechtliche, wirtschaftliche, ökologische und informationstechnische Aspekte im Vordergrund.